Kaffee Transport - wie kommt Kaffee in unsere Tasse?

Als omnipräsentes und scheinbar grenzenlos verfügbares Lebensmittel wird Kaffee von vielen als Selbstverständlichkeit angesehen. Dabei wird oft vergessen, welch lange Reise und logistische Herausforderungen hinter dem Transport der Kaffeebohnen steckt. Um sich dessen bewusst zu machen, lohnt es sich, den Weg von der Plantage bis zum Konsumenten in Deutschland einmal genauer zu leuchten.

Beginn einer langen Reise

Wie in einem anderen Artikel erwähnt, stammen viele Kaffeesorten aus Südamerika, Afrika oder Asien. Diese Tatsache bedeutet, dass unsere heiß ersehnte Ware bis zu 6.000 Kilometer zurücklegen muss, ehe wir sie genießen können. Doch fangen wir vorne an, denn zunächst muss der Kaffee zur Verarbeitung von der Plantage abtransportiert werden. Unter Umständen ist hier bereits ein Händler involviert, der sich um die Verkaufskonditionen kümmert. Von der Erstverarbeitung geht es für das Rohprodukt anschließend weiter zur Röstung oder dem Importeur. Bei Großplantagen mit industriellen Ambitionen fallen diese Stationen mehr und mehr zusammen. Nun gilt es, die Ware in jenes Land zu befördern, wo sich der Käufer befindet.

Kaffeebohnen

Häufigstes Transportmittel für die lange Reise vom Ursprungsland des Kaffees nach Europa sind Containerschiffe. So werden knapp 80% der weltweiten Kaffeeproduktion auf diese Weise befördert. Um die Kaffeebohnen für die Strapazen des Seewegs transportfähig zu machen, werden sie in große Säcke aus Jute gefüllt. Allein die Säcke zu bewegen, ist keine leichte Aufgabe. Schließlich wiegen diese, je nach Füllmenge, bis zu 70 Kilogramm. Besonders wichtig ist es hierbei, das wertvolle Gut vor Umwelteinflüssen wie Wärme, Licht, Feuchtigkeit oder Sauerstoff zu schützen. Zu diesem Zweck haben beispielsweise viele Container, die zum Transport von Kaffee genutzt werden, Luftlöcher.

Bis die kostbare Fracht in Deutschland ankommt, vergehen mehrere Wochen. Dabei ist die Dauer natürlich abhängig von der Herkunftsregion. Kaffee aus Südamerika ist beispielsweise ungefähr drei Wochen unterwegs, bis er hierzulande eintrifft.

Endlich in Deutschland - und jetzt?

Auf deutschen Boden gelangt die Ware über einen der beiden Häfen in Hamburg oder Bremen. Im Anschluss ist das deutsche Logistiknetzwerk gefragt, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten für den weiteren Transport. Beispielsweise kann der Kaffee auf weiteren Containerschiffen über Flüsse ins Landesinnere gebracht werden. Oder der Container mit dem begehrten Produkt wird auf Lastwagen umgeladen und über die Autobahnen zum Käufer transportiert. Eine weitere Option für die Auslieferung der Ware ist die Nutzung von Eisenbahnen und Güterzügen. Da wir uns in der Bundesrepublik Deutschland befinden, ist auch der bürokratische Aufwand nicht zu unterschätzen. Importzölle sowie steuerliche Aspekte des Transports dürfen nicht vernachlässigt werden und resultieren in einem hohen administrativen Aufwand.


Sind all diese Herausforderungen schließlich überwunden, befindet sich der Kaffee endlich in den Händen des Käufers. Hierbei kann es sich um Supermarktketten, Händler, Cafés oder Röstereien handeln. Bei SIMON & BEARNS gibt es beispielsweise Kaffee aus Honduras und Ruanda, wodurch die leidenschaftlichen Röster über die langen Transportstrapazen ihrer Produkte bestens Bescheid wissen.

 

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Tim Jaschke