In Winzer we trust - alles über Weinherstellung
Wein und Co in Deutschland
Ein Gläschen Rotwein zum Essen, ein kühler Weißer auf dem Balkon, ein Rosé beim Mädelsabend: Wein ist bei vielen Gelegenheiten nicht mehr wegzudenken und hat sich bereits zu einem der Standardgetränke gemausert. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland bei über 20 Litern jährlich liegt – und das konstant seit einigen Jahren.
Doch wie geht eigentlich die Weinherstellung vonstatten? Wie genau findet das rote/weiße/roséfarbene flüssige Gold den Weg in unsere Gläser?
Wie wird Wein hergestellt?
Dass Wein aus Trauben entsteht, dürfte klar sein. Diese wachsen in Weinreben am besten an sonnigen Hängen: So erhalten die Trauben genug Licht und Wärme und die Hanglage sorgt nachts für kalte, tagsüber für warme Luftströme.
Im frühen Herbst werden die Beeren schließlich gelesen. Entweder per Hand oder mithilfe einer Erntemaschine. Der Vorteil beim händischen Lesen: Faule Beeren können direkt aussortiert werden.
Anschließend folgt das sogenannte Maischen. Darunter versteht man das Zerdrücken der Trauben. Im Regelfall entfernt ein Entrapper im Vorhinein die Stiele der Beeren, bei manchen Rebsorten bleiben die Stielgerüste jedoch auch noch beim Maischen dabei. Das Gemisch (die Maische) wird daraufhin ausgepresst, damit nur noch der Traubensaft ohne Schalen und Kerne übrig ist.
Und wie kommt nun der Alkohol in den Wein?
Der nächste Schritt bei der Weinherstellung: das Gären. Währenddessen wandelt sich der Zucker mithilfe von Hefe, die in den Trauben vorkommt, in Alkohol um. Dabei gilt: Je reifer die Trauben, desto mehr Zucker und desto höher letztendlich der Alkoholgehalt. Die Wirkung von Alkohol dürfte ja bekannt sein – aber neben dem Beschwipst-Werden ist die eigentliche Aufgabe des Ethanols im Wein, den Geschmack zu intensivieren und natürliche Aromen zutage zu bringen.
Stellt man Weißwein her, muss der Most (das, was von der Maische übrig ist) vor der Gärung geklärt werden, damit keine Trübstoffe im Getränk vorhanden sind.
Der letzte Schritt: die Hauptgärung. Die Weine werden dazu in Fässern gelagert. Oft werden noch Hefekulturen zugesetzt, um das Gären zu unterstützen. Beim sogenannten Abstich entfernt man den Hefetrub, damit nur noch der Wein übrig ist.
Herstellung von Rot- und Weißwein
So verschieden Rot- und Weißwein schmecken, so verschieden sind auch die Zubereitungsarten. Bei der Herstellung von Rotwein werden die Stiele immer von den Trauben getrennt, während dies bei Weißwein nicht notwendig ist. Außerdem steht die Weißwein-Maische nur einige Stunden, bevor sie gepresst wird.
Sie gärt – ganz im Gegensatz zum Rotwein – noch nicht. Bei dem startet die Gärung nämlich bereits während der Maischestandzeit. Auf diese Weise können genug rote Farbstoffe aus den Schalen extrahiert werden. Diese verleihen dem guten Roten schließlich seine satte Farbe. Je länger die Maische gärt, desto roter der Wein. Die Zeitspanne kann von vier Tagen bis hin zu vier Wochen reichen.
Das Pressen, das bei Weißwein relativ zügig durchgeführt wird, damit der nicht die Farbstoffe aus den Schalen aufnimmt, geschieht beim Rotwein nach der Maischestandzeit. Ein weiterer Unterschied: Rotweine durchlaufen noch eine malolaktische Gärung. Dabei werden statt Hefe- Milchsäurebakterien eingesetzt. Deren Aufgabe ist, die vorhandene Apfelsäure umzuwandeln. So schmeckt der Wein etwas „sanfter“ – im Gegensatz zu Weißweinen, die aufgrund der fehlenden zweiten Gärung eher frischer sind.
Du siehst: Bis aus den Trauben das schön süffige Getränk wird, das du beim geselligen Abend mit Freunden genießen kannst, muss einiges erledigt werden. Aber schmeckt mit dem Wissen, wie viel Arbeit eigentlich dahintersteckt, der Vino nicht noch besser?